Menschen, die toxische Verbindungen oder Einflüsse erfahren – im eigenen Feld, im beruflichen oder im privaten Kontext – stellen sich oft Fragen darüber, wie am besten damit umzugehen ist.

  • Wann darf ich oder muss ich den Kontakt abbrechen?
  • Wie gehe ich damit um, wenn eine Verbindung mich ständig ablenkt, mir Krauft raubt, mein Wohlbefinden leidet oder ich mich selbst verliere?
  • Wie kann ich in eine Stabilität kommen?

Eine absolute Empfehlung oder Vorgehensweise gibt es nicht. Der erste Augsgangspunkt ist ein guter Kontakt mit sich selbst.

Die Kraft und Stabilität für gesunde Grenzen entwickeln
Wir brauchen das Fühlen von uns selbst in EINsamkeit und Stille. Je mehr wir unseren eigenen Bewusstseinsraum bewohnen, desto besser fühlen wir, was uns nicht gut. Umso mehr Kraft und Stabilität haben wir, gesunde Grenzen zu ziehen und NEIN zu sagen.

Resonanz für den toxischen Einfluss bewusst machen
Da solche Situationen im Aussen immer auch eine Spiegelung unseres eigenen Bewusstseinsfeldes sind – also eine Spiegelung dessen, wofür wir attraktiv bzw. resonant sind – kann es hilfreich sein, sich zunächst einmal die Fragen zu stellen:

Was hat das mit mir zu tun?
Was kann ich daraus lernen?

Aufmerksamkeit umlenken als Teil der Lösung
Im nächsten Schritt kann das Umlenken der Aufmerksamkeit hilfreich sein. Statt sich gegen etwas schützen oder etwas auszumerzen zu wollen, kann ein Teil der Lösung bereits der Entzug der Aufmerksamkeit sein. Indem wir keine Bühne mehr bieten, nicht mehr in die Rollen einsteigen, keine Angriffsfläche mehr geben, uns nicht mehr auf Diskussionen einlassen, wird dem toxischen Einfluss die Energie entzogen. Wir erobern uns die Hoheit über unseren eigenen Bewusstseinsraum wieder zurück.

Das Bewusstsein darüber, was Du nicht leben möchtest, kann Dir helfen, besser zu differenzieren, was Du leben möchtest

  • Wie möchte ich kommunizieren?
  • Was möchte ich zum Vorschein bringen?
  • Wie möchte ich mit anderen Menschen umgehen?
  • Wie möchte ich, dass andere Menschen mit mir umgehen?
  • Wie viel Zeit steckst Du in Grübeleien, unschlüssig sein, Sorgen machen, diskutieren, unrein fühlen und Dich schuldig fühlen?
  • Wie viel Zeit fließt in das, was Dich wirklich nährt (menschliche Verbindungen, Fürsorge für Dich und andere, förderliche Verhaltensweisen)?

Illusionen loslassen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Loslassen von Illusion darüber, was die Verbinung war oder sein sollte. Unangenehme Tatsachen zu fühlen kann sehr befreiend und heilsam sein.
Vielleicht kannst Du die Erkenntnis schließlich zulassen, dass es eigentlich nicht die Freundschaft oder der Partner/die Partnerin war, die Du Dir gewünscht hast. Du steigst nicht mehr in Wunschbilder und Fantasien ein.

Deine Rolle im toxischen Spiel verlassen
Ein JA für Dich, ist gleichzeitig ein NEIN zu dem, was Dir nicht gut tut. (Hilfreich Fragen: Was kann ich tun?, Was kann mir helfen?, Wie kann es jetzt weiter gehen?) In dem Du für Dich selbst eintrittst, brauchst Du niemand anderem mehr entgegen treten. Es kann sein, dass die Resonanz mit dem Menschen oder Situation, die ungünstig für Dich waren, sich daraufhin einfach auflösen. Dein Gegenüber verliert z.B. plötzlich das Interesse oder Ähnliches. Ein Kontaktabbruch wird überflüssig, stattdessen bestimmst Du den Kontakt und führst ihn auf eine stimmige Art und Weise.

Manchmal kann ein Kontaktabbruch erforderlich sein
Manchmal kann es tatsächlich auch wichtig und richtig sein, eine Grenze zu ziehen und den Kontakt in der Art abzubrechen, dass keine Treffen mehr stattfinden und Du die Nummer löschst und keine Verbindung mehr eingehst.

Dies muss nicht für immer sein. In einigen Fällen ist dies für einen bestimmten Zeitraum erforderlich, bis Du eine Feldstabilität entwickeln konntest und der Bewusstseinsraum eines Menschen nicht mehr auf Dich übergeht. Das kannst Du daran erkennen, dass Dein Leben durch die Verbindung nicht mehr unnötig gebremst wird, Du nicht mehr von eigenen Visionen und Projekten abgelenkt wirst. Erfahrungsgemäß sollten absolute Entscheidungen allerdings nicht zu früh getroffen werden.

Viel Erfolg beim Erkennen Deiner individuellen Vorgehensweise!

 

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