Wir alle kennen den Begriff des Placebo-Effekts, wenn es um die positive Wirkung von Medikamenten geht. So etwas gibt es auch in Bezug auf unsere negativen Erwartungen.

Man nennt das „Nocebo“ Effekt. Wir erwarten eine negative Wirkung und verstärken somit die Wahrscheinlichkeit, dass diese eintritt.

Wir Menschen sind „schöpfungsbegabt“, was bedeutet, dass das Schöpfer-sein unsere natürliche Anlage, unsere Essenz ist.

Jeder Mensch ist ein Schöpfer, bewusst oder unbewusst. Doch der Großteil der Menschen macht von seiner Schöpferkraft leider nicht bewusst Gebrauch. Die Schöpfungen dieser Menschen sind dann das Ergebnis ihrer Ängste, Überzeugungen und unkontrollierten Triebe. Unbewusste Menschen sind manipulierbar, fühlen sich meist als ein Opfer und können von anderen für deren Zwecke missbraucht werden.

Gerne möchte ich anhand des „Nocebo“ Effekts beispielhaft verdeutlichen, wie wir unsere Schöpferkraft zu unseren Ungunsten fehlleiten.

Es ist doch verrückt, dass der Mensch das einzige Wesen ist, was allein an seiner VORSTELLUNG krank werden kann. Wir können also an etwas erkranken, ohne, dass es jemals eingetreten ist.

Wir stellen uns beispielsweise vor, wie wir ein Blackout bei der Präsentation bekommen werden und brechen schon eine Woche vorher in Schweiß aus.

Viele Menschen verbringen eine große Zeit des Tages damit, sich negative Gedanken Vorstellungen und Bilder zu machen. Sie gehen mit ihren Gedanken in die Zukunft oder in die Vergangenheit und stellen Spekulationen auf, Vermutungen oder negative Wertungen.

Beispiele für typische Nocebo-Gedanken:

  • Das kann nur schief gehen.
  • Ich habe XX vergessen/getan, jetzt wird YY geschehen.
  • Das werde ich niemals schaffen, ich kann das nicht.
  • Ich habe Bauchschmerzen, ich habe bestimmt etwas sehr Schlimmes.
  • Die Präsentation ist nicht ganz fertig geworden, sie wird mir den Kopf abreißen.
  • Das Date wir daneben gehen, ich bin nicht sein Typ. Ich bin keine attraktive Frau. Mich wird niemals jemand toll finden.
  • Oh, hoffentlich treffe ich bloß keinen Hund im Park, der mich beißt. Ich habe solche Angst.
  • Wenn ich weiterhin so faul bin, werde ich niemals Erfolg haben. Ich bekomme meinen Hintern nicht hoch.
  • Was wäre wenn: …alle Kunden stornieren/ ich auf der Straße lebe/ mein Partner fremdgeht/ meinem Kind etwas passiert/ ich mich anstecke/ ich überfallen werde/ Krebs bekomme/die Angst wieder kommt/ ich einen Unfall baue?
  • Das wird ein stressiger Tag werden.
  • Der Schmerz wird wieder auftreten, wie immer!
  • Ich halte die Situation nicht mehr aus.
  • Da kann man eh nichts machen. Da sind mir die Hände gebunden.
  • Ich bin nur ein kleines Licht.
  • Wir werden nichts finden. Ich spüre das.
  • Die anderen mögen mich nicht.
  • Es wird sowieso wieder eskalieren.
  • Ich kann mich nicht durchsetzen.

Kennst Du diese oder ähnliche Gedanken? Wie viele Deiner Gedanken formulierst Du innerlich in diese Richtung.

Frage Dich einmal Folgendes: Kann ich durch diese Gedanken etwas vermeiden, was eintreten wird? Geht es mir dadurch besser, werde ich stärker oder helfen mir diese Gedanken?

Mache Dir Folgendes bewusst:

Jeder negative Fokus erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass etwas Negatives geschehen wird.

Jeder negative Gedanke beeinflusst Deine Gefühlswelt negativ und setzt die dazu passende Energie in Bewegung…auch kollektiv.

Du fühlst Dich dadurch machtlos, besorgt, ängstlich, gestresst, schwach, unruhig oder minderwertig.

Du beeinflusst dadurch Deine Ausstrahlung und alle Ergebnisse negativ.

Momentan werden wir fast jede Sekunde dazu angehalten, unsere Schöpferkraft für Panik, Krankheit, Unfreiheit und Schwäche zu aktivieren. Welche Fiktion und welche Welt erschaffen wir dadurch?

Durch unsere negativen Erwartungen, Spekulationen und Bewertungen geraten wir zusätzlich innerlich auf Dauerspannung und unser Stresslevel ist sehr hoch.

Versuche zu beobachten, welche Gedanken Du Dir machst und welche Gefühle aufgrund dessen entstehen. Sind Deine Überzeugungen wirklich Deine und auf welchem Weg hast Du sie Dir angeeignet? Du kannst Dir gerne etwas aufschreiben, um Dir ein besseres Bild zu machen. Versuche jetzt neue Bewertungen zu finden, die Dir Kraft und Gelassenheit geben.

Wenn Du Dich beim Nocebo-Denken erwischt, versuche diese Gedanken einfach an Dir vorüberziehen zu lassen. Gebe ihnen keine Aufmerksamkeit und atme tief durch. Gedanken kommen und gehen- sie sind vergänglich. Identifiziere Dich nicht sofort mit ihnen. Konzentriere Dich auf das konkrete Erleben und Tun. Es braucht etwas Übung, diesen Prozess zu verinnerlichen.

Treffe eine bewusste Wahl für das, was Du erschaffst und sei Dir bewusst, dass jeder Gedanke, jedes Gefühl, jedes Bild und jede Handlung ein Prozess des Erschaffens ist.