Der produktivste Zustand, in dem ein Mensch sein kann, ist in „innerem Frieden“ mit sich selbst zu sein. Dieser Zustand ist nicht nur enorm produktiv, er ist auch gesund. Innerer Frieden ist die Erfolgsbasis für eine gute und harmonische Beziehung zu anderen Menschen und für Lebensfreude. Alles, was Du bewusst oder unbewusst ausstrahlst, überträgt sich bewusst oder unbewusst auch auf andere Menschen und beeinflusst deren Verhalten.

Kennst Du den Zustand des inneren Friedens? Hast Du ihn schon einmal erlebt? Erlebst Du ihn momentan? Wenn Du im Frieden mit Dir selbst bist, gibt es keine Widersprüche in Dir selbst. Du bist im Reinen mit Dir, mit Deinem Handeln, mit Deinen Gefühlen und mit Deinen Werten. Du akzeptierst Dich ganz.

Das Ego sagt: Wenn alles passt, finde ich Frieden

Der Geist sagt: Finde Frieden, dann passt alles

Wer inneren Frieden mit sich hat, der hat angenommen und verstanden, dass das Leben nicht immer so läuft, wie unser Verstand es sich vorgestellt hat. Er kann sich auf Höhen und Tiefen des Lebens einlassen und sich hingeben an das Leben, ohne damit zu hadern. Er versucht nicht mehr, das Leben kontrollieren zu müssen. Er weiß, dass Hingabe und Lebendigkeit nicht ohne Verletzungen funktionieren und ohne Wagnis.

Inneren Frieden finden wir nur dann, wenn wir unsere festgezurrten Erwartungen und Prinzipien aufweichen können, bereit sind für neue Erfahrungen und dem Leben seinen Atem lassen. Frieden bedeutet nicht Stillstand. Echter Frieden ist ein dynamischer Zustand. Er steckt voller Potential, Energie, Kreativität und Offenheit für großartige Dinge.

Wenige Menschen fühlen inneren Frieden. Das ist eine ganz natürliche Konsequenz unseres „normalen“, unreflektierten Geistes- zustandes. Ein untrainierter Geist haftet am Ego-Verstand an und definiert sich dadurch. Der Ego-Verstand findet keinen Frieden, er ist ständig in Unruhe und Unzufriedenheit. Doch wie gelingt es uns, inneren Frieden zu spüren?

GRUNDREGEL 1:

Wir finden diesen Zustand ausschließlich in der Gegenwart – niemals in der Zukunft oder in der Vergangenheit.

GRUNDREGEL 2:

Wir brauchen diesen Zustand nicht entwickeln oder aufbauen, wir brauchen nur das loszulassen, was uns daran hindert, ihn zu fühlen. Wenn wir in der Gegenwart sind und wir unsere Gedanken weder in die Zukunft, noch in die Vergangenheit abschweifen lassen, stellt er sich automatisch ein. Das JETZT ist immer dann nicht in Ordnung, wenn Du von Deinen Gedanken an die Vergangenheit (Erinnerung, Bewertung) und Zukunft (Erwartung, Vorstellung, Vergleich) beherrscht wirst.

GRUNDREGEL 3:

Unser Ego-Verstand vermeidet die Gegenwärtigkeit, weil er dort überflüssig wird. Er kann nur durch Vergangenheit und Zukunft existieren und leistet deswegen entweder Widerstand gegen das, was ist, oder empfindet die Gegenwart als lästiges Hindernis auf dem Weg zur Zukunft. Wir können nur durch bewusstes Beobachten und Wahrnehmen unsere Aufmerksamkeit immer wieder in die Gegenwart lenken.

GRUNDREGEL 4:

Immer, wenn Du Deine Aufmerksamkeit fokussierst, bist Du in der Gegenwart. Sei mit allen Sinnen bei dem, was Du gerade tust.

Hier einige Tipps, die Dich mit Deinem inneren Frieden in Kontrakt bringen können:

• Lass Dich nicht durch Ängste oder äußere Zwängen zum Handeln verleiten, sondern handel aus Liebe und Hingebung zu dem, was Du spürst, wenn Du tief in Dich hinein fühlst.

• Suche die Stille. Erst in der Stille und Ruhe können Impulse auftauchen, die Dir langfristig inneren Frieden schenken, wenn Du lernst, ihnen zu vertrauen. Die ungewohnte Stille wird Dir zunächst unangenehm vorkommen und Dir zeigen, wie viel innerer Lärm in Dir ist. Verweile trotzdem dort immer wieder und gebe den Gedanken keine Aufmerksamkeit. Wende Dich Deinen Gefühlen zu (auch den unangenehmen) und gebe ihnen Raum, anstatt sie zu verdrängen. Frage nach ihrem Sinn und ihrer Aussage. Integriere diese Aussagen in Dein Leben.

• Bleibe zentriert und bei Dir (übe es immer wieder), egal wie viel Chaos oder Unruhe im Außen sein mag. Das bedeutet: konzentriere Dich immer wieder auf das, was DIR wichtig ist, lass Dich nicht durch die Meinung und Bewertung anderer Menschen verunsichern, halte Durststrecken aus, überwinde Ängste und behalte Deine Ziele im Fokus. Finde Deinen Frieden damit, dass andere Menschen anders sind und sein dürfen. Jeder hat das Recht auf seine eigene Wahrheit.

• Übe Dich in „Nicht-Anhaftung“: Trenne Dich von all dem, was Dein Leben füllt aber nicht ausfüllt. Das können Menschen sein, Übergewicht, Schuldgefühle, Groll, digitale Medien, Grübeleien, Aufgaben oder ein überfüllter Kleiderschrank mit Klamotten, die Du schon drei Jahre nicht mehr getragen hast.

• Gehe achtsam mit Deiner Gesundheit und Deinem Körper um und höre frühzeitig auf seine Sprache, anstatt seine Symptome zu minimieren. Konzentriere Deine Aufmerksamkeit mehrmals am Tag nur auf Deine Atmung. Du wirst Dich wundern, wie schnell innere Ruhe mehr und mehr Einlass in Dein Leben findet.

• Schiebe Entscheidungen nicht hinaus, sondern treffe sie. Nutze Gelegenheiten und probiere es aus, anstatt Dir Dein Leben Lang Vorwürfe zu machen, dass Du eine Chance verpasst hast.

• Führe das Leben, was Deinen Bedürfnissen und Werten entspricht. Verleugne Dein Inneres nicht. Nimm Signale ernst. Verdränge nichts.

Sicherlich findest Du selbst noch Möglichkeiten, die Dir helfen, Deinen inneren Frieden zu finden. Innerer Frieden bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, ein völlig konfliktfreies Leben frei von Hürden und Herausforderungen zu führen. Es bedeutet vielmehr, mit sich selbst Harmonie gefunden zu haben und diese Harmonie immer wieder herzustellen – von innen nach außen. Wir alle streben nach innerem Frieden, doch nur wenigen Menschen gelingt es, ihr Leben danach auszurichten …